Donnerstag, 25. Oktober 2012

Diazepam und andere Benzodiazepine stehen im Verdacht Demenzrisiko um 60 % zu erhöhen.


In einer Kohortenstudien werteten französische Forscher die Daten von 1063 Personen über einen Zeitraum von 20 Jahren aus.

Das Ergebnis: Von 95 Teilnehmern, die eine Benzodiazepin-Therapie begonnen haben, entwickelten 32 % eine Demenz, von den 968 Teilnehmern ohne Benzodiazepin-Therapie entwickelten 23 % eine Demenz.

Wurden Risikofaktoren, wie Alter, Depression und Therapie mit kardiovasulären und antidiabetischen Medikamenten berücksichtigt, ließ sich für die Teilnehmer ein Demenzrisiko von 60 % unter Benzodiazepin-Therapie berechnen.

Der Verdacht liegt nahe, dass der Wirkstoff Benzodiazepin ursächlich an der Entstehung einer Demenzerkrankung beteiligt ist.


Benzodiazepine sollen wirken:

angstlösend
krampflösend
muskelentspannend
beruhigend
schlaffördernd
amnestisch (Erinnerung für die Zeit der Wirkdauer fehlt)

Diese Medikamente werden verschrieben bei: Ein- und Durchschlafstörungen, bei Angst- und Unruhezuständen.
Vor Operationen werden Sie verordnet, damit der Patient ruhig und angstfrei ist.
Als Notfallmedikament werden Sie gegeben bei Verdacht auf Herzinfarkt, bei epileptischen Krampfanfällen.

Die Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit ist bei diesem Wirkstoff besonders hoch.
Außerdem ist bekannt, dass diese Medikamentengruppe das Sturzrisiko deutlich erhöht.


Mittwoch, 24. Oktober 2012

Stundenlange Wartezeiten im Tübinger Klinikum - auch für schwer erkrankte Menschen und Notfälle!


Nicht nur im Mannheimer Klinikum müssen Patienten mehrere Stunden warten, auch im Tübinger Klinikum sind Wartezeiten von der Anmeldung bis zum Abschlussgespräch in den Ambulanzen von 6-8 Stunden nicht selten. 
Doch auch schwer kranke Menschen die durch den Notarzt eingewiesen werden, müssen  stundenlange Wartezeiten ertragen. 

Zitat Anfang Ärztezeitung: "Das Mannheimer Universitätsklinikum hat mit sofortiger Wirkung den bisherigen Direktor der Augenklinik, Professor Jost B. Jonas, von seinen Aufgaben als Klinikdirektor entbunden.

Doch auch wenn das Uniklinikum Mannheim selbst über die Gründe für die Trennung schweigt, spricht man schon seit einiger Zeit über Probleme in der Augenklinik. So sind beispielsweise die langen Wartezeiten in der Klinikambulanz bekannt.

Auf der Homepage wurde den Patienten bislang sogar geraten, sich Proviant sowie die Tagesration notwendiger Medikamente mitzubringen. Von der Anmeldung bis zum Abschlussgespräch dauert es nicht selten mehrere Stunden." Zitat Ende



Angeborene Abwehr gegen Grippeviren


Ein antivirales Protein hilft dem Menschen sich vor der Infektion mit Grippeviren zu schützen. „MxA“, die Abkürzung steht für „Myxovirus-Resistenz“, nennen die Virologen das Abwehr-Eiweiß.
Es erkennt Viren auf ihrem Weg durch die Zelle und verhindert ihre Vermehrung. Die Körperzellen können „MxA“ nach Bedarf und in großen Mengen herstellen, sodass der Mensch, der beim Auftreten einer Grippewelle oft keine Immunität gegen den aktuellen Erreger besitzt, den Influenzaviren nicht schutzlos ausgeliefert ist. „MxA“ zeigt seine antivirale Wirkung aber nicht nur gegen Grippeerreger. Das Protein verblüfft die Virusforscher schon lange wegen seines breiten Wirkspektrums gegen ganz unterschiedliche Viren wie Masern-, Hanta- und Pockenviren.

Nun konnte das Team um Prof. Dr. Georg Kochs aus der Abteilung für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit Kollegen der University of Washington, Seattle, zeigen, wie „MxA“ eine solch große Zahl unterschiedlicher Erreger in Schach halten kann. In ihren Analysen stellten die Wissenschaftler fest, dass das Protein beim Menschen und bei ver-schiedenen Affenarten weitgehend identisch aufgebaut ist. Nur ein bestimmter schlaufenförmiger Bereich, der sogenannte Loop 4, präsentiert sich – über stark variierende Aminosäuren – sehr flexibel. „Diese Region verleiht ‚MxA‘ seine bemerkenswert vielfältige antivirale Aktivität“, berichtet Prof. Kochs.

Die Untersuchungen der Freiburger Virologen und der Forscher aus Seattle, die die renommierte Zeitschrift „Cell Host & Microbe“ in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht, zeigen außerdem, dass im Gegensatz zum menschlichen“ MxA“ weder das Protein von Altwelt- noch von Neuweltaffen eine vergleichbar gute Schutzwirkung gegen das Influenzavirus hat. Dieses überraschende Ergebnis legt nahe, dass Influenzaviren in diesen Affengesellschaften wenig verbreitet sind. Zellkulturexperimente zeigen, dass erst wenn der menschliche Loop 4 in das Primatenprotein eingebaut wurde, die Grippeviren wieder effizient in Schach gehalten werden. 
Quelle: idw-online

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Antibiotika in der Lebensmittelkette

Vom 8. bis 10. Oktober 2012 fand am Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe die internationale Max Rubner Conference zu Antibiotika in der Lebensmittelkette statt. Die wissenschaftliche Organisation hatte das Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide des Max Rubner-Instituts am Standort Detmold. Wissenschaftler von Finnland bis Israel, von Norwegen bis Italien kamen nach Karlsruhe, um den aktuellen Stand auf diesem gesellschaftlich wichtigen Forschungsfeld zu referieren.

Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung sei aus mehreren Gründen problematisch, führte Prof. Jörg Hartung aus: Neben der Resistenzbildung, werden mit der Stallabluft Antibiotika, aber auch resistente Mikroorganismen bis zu mehreren hundert Metern in die Umgebung verbracht. Zudem finden sich in Fleisch, Milch und Eiern von Betrieben mit intensivem Antibiotika-Einsatz Rückstände und Abbauprodukte dieser Substanzen. Derzeit würden, so Hartung, von den rund 8.000 bekannten antibiotisch wirksamen Substanzen geschätzte 80 Wirkstoffe in rund 2.700 Präparaten für Mensch und Tier genutzt. In der Tierhaltung überwiegen die Tetrazykline, gefolgt von Beta-Lactamen und der Gruppe der Sulfonamide und Trimethoprim. Insgesamt wurden laut Bericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Jahr 2011 rund 1.734 Tonnen von Antibiotika von der pharmazeutischen Industrie an Veterinäre geliefert.

Das Problem der Resistenzbildung von Bakterien gegen in der Medizin eingesetzte Antibiotika wird von Experten schon seit vielen Jahren mit Sorge betrachtet. Als erstes Land verbot Schweden 1986 den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zur Wachstumsförderung. 2006, zwanzig Jahre später, wurde dieser Einsatz der lebensrettenden Substanzen europaweit verboten. China hätte ebenfalls bekanntgegeben, Antibiotika als Wachstumsförderer ab 2011 zu bannen, so Atte von Wright, in den USA seien sie derzeit noch erlaubt. Wobei es in der Praxis mitunter schwierig ist, zwischen einer Gesundheitsmaßnahme im Bestand und anderen Einsatzzwecken zu unterscheiden. „Immer wenn Antibiotika zur Wachstumsförderung verboten werden, wächst die klinische Anwendung bei Tieren gewaltig. Wobei der zeitgleiche Zuwachs in der Humanmedizin nur minimal ist“, gab Hartung einen Hinweis auf den Kern des Problems.

Nicht nur für die Gesundheit des Menschen sind Antibiotika in der Lebensmittelkette ein Problem. Antibiotika-Rückstände in der Milch verhindern auch die Herstellung von bestimmten Milchprodukten. Ein Grund, warum man sich in diesem Industriezweig schon seit vielen Jahren mit der Entwicklung von Schnellmethoden zum Nachweis der Hemmstoffe befasst. 


Der aktuelle Status des Antibiotika-Einsatzes in den einzelnen Lebensmittelgruppen war Thema der dritten Session der Max Rubner Conference 2012. Wie Dr. Harrie van den Bijgaart vom Labor Qlip N.V. in Zutphen in den Niederlanden berichtete, werden etwa 43 Prozent der angewendeten Antibiotika beim Trockenstellen von Kühen eingesetzt. Ein weiterer großer Teil kommt bei der Behandlung von Entzündungen des Euters zum Einsatz. Da sich die Niederlande zum Ziel gesetzt haben, den Einsatz von Antibiotika bis 2013 um die Hälfte zu reduzieren, werde auch mit alternativen Verfahren experimentiert. Dazu gehört die Anwendung von homöopathischen Produkten, aber auch die Impfung gegen Mastitis.

Trotz des häufigen Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung, sei die Zahl der gefundenen positiven Proben im Fleisch und in Fleischprodukten gering, stellte Prof. Gerd Hamscher von der Universität Gießen fest und zitierte aus dem Nationalen Rückstandskontrollplan 2010 des BVL.: Von 263.970 Proben waren 664 positiv – wobei zwei von drei Proben Rückstände von Tetrazyklinen enthalten hätten. Interessanter schien ihm die Situation beim Lebensmittel Honig. Hier gibt es keine Zulassung für den Einsatz von Antibiotika. Dennoch würden mehr positive Proben beim Honig ermittelt als beim Fleisch. Dies sei besonders problematisch, so Hamscher, weil Antibiotika im Honig keinem Metabolismus unterliegen, sondern direkt im Honig aufzufinden ist. Grundsätzlich vertrat Hamscher die Ansicht, dass es dringend nötig sei, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung wo möglich zu reduzieren. „Irgendwo gehen die Substanzen hin, viele Bestandteile sind sehr persistent. Meistens landet ein Cocktail daraus im Boden, in den Pflanzen und im Staub.“ Diese Auffassung bestätigten auch die Ergebnisse der Untersuchungen von Dr. Christine Schwake-Anduschus, Max Rubner-Institut, für Getreide und Prof. Manfred Grote, Universität Paderborn, für Gemüse. In der Wachstumskammer wie auch unter realen Bedingungen in der Umwelt konnte nachgewiesen werden, dass bestimmte Antibiotika und ihre Abbauprodukte, darunter Chlortetrazyklin von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden und bei Getreide bis in die Körner, bei Lauch, Salat oder Kohl bis in die Blätter transportiert werden. Dabei lag die nachgewiesene Menge der Substanzen beim Getreide bei maximal fünf Mikrogramm pro Kilogramm, beim Gemüse reichten die Konzentrationen vom Mikrogramm- bis zum Milligramm-Bereich pro Kilogramm Frischmasse.

Mehr als 100 von Bakterien verursachte Krankheiten kommen bei Fischen vor. Auch hier werden Antibiotika zur Bekämpfung verwendet.

Insgesamt gibt es in der aktuellen Situation keinen Grund zur Beruhigung. Prof. Herbert Hächler von der Universität Zürich verwies in seinem Vortrag auf zahlreiche bekannte Studien zu Ausbrüchen von Krankenhausinfektionen auf Grund von resistenten Keimen. Gerade unter den hygienischen Bedingungen der Krankenhäuser sei der Druck auf die Bakterien, Resistenzen auszubilden besonders hoch. Hier droht nach seiner Einschätzung eine große Gefahr, insbesondere auch durch ESBL-Bakterien, die gegen Beta-Laktam-Antibiotika resistent sind. „Das ist angesichts der Tatsache, dass weltweit zwei Drittel der therapeutisch eingesetzten Bakterien bei Menschen zur Gruppe der Beta-Laktame gehören, besonders Besorgnis erregend“, so Hächler.

Inwieweit die in der Nahrungsmittelherstellung eingesetzten Bakterien, wie Probiotika, Schutzkulturen oder Fermentationsbakterien und die Herstellungsbedingungen bei der Übertragung von Resistenzen eine Rolle spielen, wird derzeit untersucht. Dass Bakterien mit Resistenzgenen sowohl bei den Herstellungsprozessen als auch auf Produkten wie Schmierekäse auftreten, konnten Prof. Geert Huys von der Ghent Universität in Belgien und Dr. Wilhelm Bockelmann vom Max Rubner-Institut bestätigen. Die Frage der Relevanz für die menschliche Gesundheit ist dagegen noch offen. Klar ist jedoch, dass von der EFSA gefordert wird, dass Bakterienstämme, die gezielt in der Lebensmittelherstellung oder als Probiotika eingesetzt werden, keine übertragbaren Antibiotikaresistenzen besitzen dürfen. 

Quelle: idw-online

Dienstag, 16. Oktober 2012

Petition zur Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistungen

 Petition zur Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistungen

Petitionsnummer: Pet 2-17-15-8291-024266 
Wir fordern die Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistungen
(SGB XI), damit Pflegebedürftige den sie pflegenden Familien,
Freunden und Bekannten ein Grundeinkommen sichern können.

In Deutschland wird zwischen Pflegesachleistungen und Pflegegeldunterschieden. Pflegesachleistungen sind Leistungen für professionelle Leistungserbringer 
oder stationäre Einrichtungen, Pflegegeld erhalten Pflegebedürftige, die zu 
Hause von ihrer Familie, Freunden und Bekannten gepflegt werden. 
Das Pflegegeld ist um mehr als die Hälfte geringer als die Pflegesachleistungen. 

Als Folge werden
hierzulande wesentlich mehr Pflegebedürftige in Heimen versorgt, 
als in anderen westlichen Industrienationen, in denen es
diesen Unterschied nicht gibt (bspw. Österreich).

Entscheidet man sich bei geringen finanziellen Ressourcen für die
häusliche Pflege oder erstreckt sie sich über einen längeren Zeitraum,
bleibt für die pflegende Person nur Hartz-IV auf unbestimmte Zeit.

Bei Einführung der Hartz-IV-Gesetze wurden pflegende Angehörige 
nicht berücksichtigt. “Fördern und fordern” funktioniert nicht, wenn man 
einen Menschen pflegt.

Die Vorteile einer Angleichung:

•  Wahlmöglichkeit über die Form der Versorgung

•  Umsetzung der UN-Konvention über die
“Rechte von Menschen mit Behinderung” (Inklusion)
und des Grundgesetzes,
besonders Art. 6: “Ehe und Familie stehen unter dem besonderen
Schutz der staatlichen Ordnung”

•  ordnungspolitisch einfach umsetzbar

•  immense Entbürokratisierung der Pflege

•  weniger Heimunterbringungen und Umsetzung des Grundsatzes
“ambulant vor stationär”

•  enorme Reduzierung des Armutsrisikos für pflegende Angehörige

•  enorme Einsparungen im Gesamthaushalt unseres Landes

Petition unterstützen

Hier können Sie unsere Petition online unterstützen. http://www.pflegeinitiative.org/petition/

Xenohormone in Verpackungsmaterialien

Lebensmittel enthalten manchmal hormonell wirksame Stoffe, die aus der Verpackung stammen. Gesundheitliche Risiken für die Verbraucher sind dabei nicht auszuschließen.

Xenohormone wirken wie Hormone und beeinflussen das tierische und menschliche Hormonsystem. Diese Pseudohormone kommen in Lederwaren, Medizinprodukten, Kunststoffen und in Lebensmitteln vor. Schädigen sie einen Organismus oder seine Nachkommen, heißen sie endokrine Disruptoren.

In Lebensmittel gelangen endokrine Disruptoren, falls sie nicht natürlich darin enthalten sind, aus der Verpackung.


Quelle: idw-online

Montag, 15. Oktober 2012

Bürger stellen ihre Wohnzimmer zur Verfügung und betreuen Demenzkranke.

Im hessischen Schwalm-Eder-Kreis geht ein Projekt zur häuslichen Tagespflege ganz neue Wege. Tagsüber stellen die Bürger ihr Wohnzimmer für die Pflege von Demenzkranken zur Verfügung und betreuen sie auch. 
Davon sind jedoch die Krankenkassen nicht begeistert!

26 Haushalte haben tagsüber von 10.00 - 15.30 ihre Türen geöffnet und betreuen insgesamt 110 Pflegebedürftige, die sonst von ihren Angehörigen betreut werden. Pro Haushalt sind es immer 2 Personen, die sich um die Menschen kümmern: Die Gastgeberin / der Gastgeber und eine zusätzliche Betreuerin. Sie werden vorher geschult und kümmern sich maximal um 5 Patienten. Fachkräften überprüfen die Arbeit und beraten sie.
Es gibt eine Dokumentation zur Pflege sowie ein Notfall- und Beschwerdemanagement.
Für den Pflegetag bekommt der Gastgeber eine Aufwandsentschädigung von insgesamt € 50,-- samt Kostenerstattung für Verpflegung und Fahrtkosten.

Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen schätzen das familiäre und persönliche Ambiente, den strukturierten Tagesablauf mit gemeinsamen Mahlzeiten, Gesprächen, Spielen und Ruhepausen.

Ob dieses Modellprojekt in die Regelversorgung aufgenommen wird, ist ungewiss.
Denn das wollen die Krankenkassen nicht.

Als Minimalanforderung müsste ein "wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit" erfolgen, so der GKV-Spitzenverband. "Dieser fehlt derzeit leider", sagt die Pressesprecherin.
"Jenseits der Aussage, dass alle Beteiligten sich wohl fühlen, gibt es keinen Nachweis, dass und wie diese Form der Tagespflege wirkt."
Quelle: Ärztezeitung

Sonntag, 14. Oktober 2012

Wie viele Pflegebedürftige gibt es in Deutschland? Von wem und wo werden sie gepflegt?

Die Zahlen wurden im Dezember 2009 erhoben - neuere Zahlen konnte ich nicht finden.

Rund 2,34 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig.
Wie viele sind Pflegebedürftige sind es wohl jetzt im Jahre 2012?

Etwa 1,6 Millionen Menschen werden zu Hause gepflegt, dies sind mehr als zwei Drittel.

Davon werden mehr als 1 Million ausschließlich von Angehörigen gepflegt.
Wie viele werden im Jahr 2012 wohl ausschließlich von Ihren Angehörigen gepflegt?

Weniger als ein Drittel der Pflegebedürftigen leben in einem Pflegeheim.

Freitag, 12. Oktober 2012

Solarzellen: Schwarzes Silizium - Energie aus infrarotem Licht der Sonne.

Die Projektgruppe „Faseroptische Sensorsysteme” des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts in Goslar hat mit Hilfe eines speziellen Laserverfahrens den Wirkungsgrad von Solarzellen erhöht. Eine herkömmliche Silizium-Solarzelle nutzt nur den sichtbaren Spektralbereich des Sonnenlichtes, um aus Licht Energie zu erzeugen. 
Ein Drittel des gesamten Sonnenlichtes besteht aber aus Infrarot-Strahlung, die von bisherigen Solarzellen nicht umgewandelt werden kann. Um das infrarote Spektrum nutzen zu können, wird die Oberfläche gewöhnlicher Silizium-Zellen durch veränderte Laserpulse aufgeraut. Schwefelatome werden zur Dotierung des Siliziums mit den ultrakurzen Lichtpulsen maßgeschneidert eingebaut. Treffen nun infrarote Lichtstrahlen auf die Oberfläche des Schwarzen Siliziums, werden sie durch die entstandenen kegelförmigen Erhebungen durch Mehrfachreflexion leicht absorbiert und im Zusammenspiel mit den eingebauten Schwefelatomen in Energie umgewandelt. 
Die entstandenen Black Silicon Solarzellen können nun auch das infrarote Spektrum des Sonnenlichtes nutzen und daraus Energie erzeugen. 
Die neuen Black Silicon Solarzellen sind nicht nur effizienter, sie sind auch kostengünstig in der Produktion. Für die Produktion der Black Silicon Solarzellen sind nur halb so viele Herstellungsschritte nötig wie für gewöhnliche Silizium Solarzellen. 


Quelle: idw-online

Kaffee bringt den Darm wieder in Schwung.

Studie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg: Kaffeetrinken regt nach einer Dickdarmentfernung die Darmtätigkeit schneller als Wasser an und wird gut vertragen

Kaffe regt die Darmtätigkeit bei Patienten nach einer Dickdarmentfernung schneller an als Wasser, wird gut vertragen und eignet sich somit, einem Darmverschluss – einem häufigen Problem nach Darmoperationen – entgegenzuwirken. Dies zeigt eine klinische Studie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Markus W. Büchler), an der 80 Patienten teilnahmen. 

Nach größeren Darmoperationen leiden viele Patienten unter tagelanger Darmträgheit oder Darmverschluss mit Blähungen, krampfartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Manche Patienten müssen deshalb länger im Krankenhaus bleiben. Ein Darmverschluss muss immer frühzeitig behandelt werden, da sich ansonsten lebensbedrohliche Entzündungen und Infektionen entwickeln können.

Die Heidelberger Wissenschaftler um den Chirurgen Privatdozent Dr. Sascha Müller, inzwischen am Kantonsspital St. Gallen, Schweiz, teilten die Patienten in zwei Gruppen. Eine Gruppe trank nach der Operation dreimal täglich je 100 ml Wasser, der anderen Gruppe wurde dreimal täglich je 100 ml Espresso (100 Prozent Arabica) serviert. Bei den Wassertrinkern vergingen im Durchschnitt 74 Stunden bis zur ersten Darmentleerung, Kaffeegenuss verkürzte diese Zeitspanne signifikant auf 60 Stunden. Auch konnten die Espressotrinker bereits nach durchschnittlich 49 Stunden statt 56 Stunden feste Nahrung zu sich nehmen. Wie Kaffee den Darm in Schwung bringt, ist nicht bekannt. Es scheint nicht am Koffein zu liegen, da Studien mit entkoffeiniertem Kaffee auch darmanregende Effekte zeigten.

Entscheidend für den Einsatz am Patienten ist, dass der Kaffee in der Heidelberger Studie gut vertragen wurde und keine Komplikationen auftraten. Die Patienten konnten allerdings auch nicht früher entlassen werden.


Quelle: idw-online

Dienstag, 2. Oktober 2012

Sonnenbräune durch Solarien - ein potentieller tödlicher Krebsrisikofaktor.

Deutsche Krebshilfe warnt vor Hautkrebs durch künstliche Bräune

Um die Urlaubsbräune zu erhalten, nutzen derzeit viele Menschen Solarien und setzen sich hochdosierter UV-Strahlung aus. Ärzte und Wissenschaftler bewerten dieses Verhalten als extrem gesundheitsschädlich. denn: Das Risiko am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom zu erkranken, verdoppelt sich, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden. Etwa 800 Solariennutzer sterben jährlich europaweit an einem Melanom aufgrund zu häufigen Bräunens.

Zunehmend erkranken junge Erwachsenen ab 20 Jahren an dem schwarzen Hautkrebs. In Deutschland erkranken jährlich etwa 224.000 Menschen neu an Hautkrebs, 26.000 davon am gefährlichen malignen Melanom. Rund 3.000 Melanompatienten sterben jedes Jahr an den Folgen ihres Tumorleidens. Der „schwarze“ Hautkrebs ist so gefährlich, da er bereits sehr früh Tochtergeschwülste bildet und dann oft nicht mehr heilbar ist. Zunehmend wird er bei jüngeren Menschen diagnostiziert, insbesondere bei Frauen. Experten machen häufige Solarienbesuche für diesen Trend verantwortlich. 

Eine europäische Studie belegt drastisch, wie hoch das Risiko ist, durch regelmäßige Solariengänge an einem malignen Melanom zu erkranken und zu sterben: Von jährlich knapp 64.000 neuen Melanom-Fällen in 18 westeuropäischen Ländern wurden etwa 3.500 nachweislich auf den Gebrauch von Sonnenbänken zurückgeführt. Etwa 800 Menschen in diesen Ländern starben, weil sie regelmäßig Sonnenstudios nutzten. 

Der Aufklärungsbedarf in Deutschland zum Hautkrebsrisiko durch Solarien ist hoch ", betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Dies belegen die Ergebnisse der 'SUN STUDY 2012'“. Danach bräunen sich hierzulande etwa 3,5 Millionen unter 35-Jährige sehr häufig: mindestens einmal pro Monat. Dies trifft insbesondere für Frauen im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren zu.

Junge Menschen hoffen, durch einen Solarienbesuch ihr ‚Wohlbefinden‘ und ihre ‚Attraktivität‘ zu steigern. Sie unterschätzen jedoch massiv die Hautkrebsgefahr, die von UV-Strahlen der Solariengeräte ausgeht“, so Nettekoven.
Quelle: idw-online