Montag, 15. Oktober 2012

Bürger stellen ihre Wohnzimmer zur Verfügung und betreuen Demenzkranke.

Im hessischen Schwalm-Eder-Kreis geht ein Projekt zur häuslichen Tagespflege ganz neue Wege. Tagsüber stellen die Bürger ihr Wohnzimmer für die Pflege von Demenzkranken zur Verfügung und betreuen sie auch. 
Davon sind jedoch die Krankenkassen nicht begeistert!

26 Haushalte haben tagsüber von 10.00 - 15.30 ihre Türen geöffnet und betreuen insgesamt 110 Pflegebedürftige, die sonst von ihren Angehörigen betreut werden. Pro Haushalt sind es immer 2 Personen, die sich um die Menschen kümmern: Die Gastgeberin / der Gastgeber und eine zusätzliche Betreuerin. Sie werden vorher geschult und kümmern sich maximal um 5 Patienten. Fachkräften überprüfen die Arbeit und beraten sie.
Es gibt eine Dokumentation zur Pflege sowie ein Notfall- und Beschwerdemanagement.
Für den Pflegetag bekommt der Gastgeber eine Aufwandsentschädigung von insgesamt € 50,-- samt Kostenerstattung für Verpflegung und Fahrtkosten.

Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen schätzen das familiäre und persönliche Ambiente, den strukturierten Tagesablauf mit gemeinsamen Mahlzeiten, Gesprächen, Spielen und Ruhepausen.

Ob dieses Modellprojekt in die Regelversorgung aufgenommen wird, ist ungewiss.
Denn das wollen die Krankenkassen nicht.

Als Minimalanforderung müsste ein "wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit" erfolgen, so der GKV-Spitzenverband. "Dieser fehlt derzeit leider", sagt die Pressesprecherin.
"Jenseits der Aussage, dass alle Beteiligten sich wohl fühlen, gibt es keinen Nachweis, dass und wie diese Form der Tagespflege wirkt."
Quelle: Ärztezeitung

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