Samstag, 25. Januar 2014

Kann 80%-iges Johanniskraut-Extrakt gegen Alzheimer Demenz helfen?

Die Zahl der Demenzerkrankungen nimmt immer mehr zu. Rund zwei Drittel der Demenzkranken sind an der Alzheimer Demenz erkrankt. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des höheren Lebensalters, deren Ursache bisher nicht geklärt ist. Bisher ist das Alter der größte Risikofaktor, das Risiko erhöht sich zusätzlich, wenn die Mutter und/oder die Großmutter an der Erkrankung litten.

Forscher der Universität Magdeburg und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. haben nach neuen Wirkstoffen gesucht um den Reinigungsmechanismus des Gehirns zu aktivieren.

Fündig wurden die Forscher in speziellem 80%-igen, ethanolischen Extrakten des Johanniskraut (Hypericum perforatum). Diese hatten besonders geringe Konzentrationen an Hyperforin und Hypericin, Stoffe, die für die bekannten Nebenwirkungen und Medikamentenwechselwirkungen verantwortlich sind.

In Ihrer aktuellen wissenschaftlichen Arbeit können die Forscher zeigen, die 80%-igen Extrakte des Johanniskraut die unlöslichen Aggregate des giftigen Alzheimerproteins beta-Amyloid signifikant reduzieren (bis zu -50%). Diese Reduktion führte zu einer Verbesserung der Gedächtnis- und Orientierungsfunktionen.

Grundlage dieser Verbesserung war nicht nur die Reduktion der giftigen Ablagerungen, sondern darüber hinaus die Wiederherstellung der Anzahl der Nervenzellen auf dem Niveau von Gesunden.

Johanniskraut-Präparate werden bisher nur bei depressiven Verstimmungen eingesetzt. Bei älteren Patienten kommen diese häufig vor und insbesonders häufig bei Demenzpatienten.
Eine kombinierte anti-dementive und anti-depressive Behandlung ist für diese Bevölerkungsgruppe von großem Interesse. Ein frei verfügbarer Präparat des speziellen Hyperforin/Hyperizin-armen 80%-igen ehtanolischen Extraktes wird bereits von Patienten mit Erfolg genutzt.

Das Präparat kann Dank der verringerten Mengen an den nebenwirkungsträchtigem Hyperizin und Hyperforin vereinfacht eingesetzt werden.

Quelle: idw-online, Universitätsklinikum Magdeburg

P.S. Das freiverkäufliche Präparat heißt Laif 900 und wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

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